Ein Leitfaden für Aikido-Übende
Wörtlich übersetzt ist ein Dojo der Ort, an dem der Weg geübt wird (do = Weg, jo = Ort). Es ist also keine Turnhalle, sondern ein Ort, in dem neben dem körperlich/technischem Training immer auch eine geistig/spirituelle Haltung unterwiesen und geübt wird.
Bildlich gesprochen, ist das Dojo der Ort, an dem die Übung, die Übermittlung und die Tradition getragen wird durch fünf Säulen, die wiederum die Lebensenergie als Basis haben. Diese Säulen sind Respekt, Ruhe, Achtsamkeit, Form, Authentizität.
Respekt
Respektiere die Lehrer, die Mitschüler, dich selbst und alle Gegenstände im Dojo auf natürliche Art und Weise. Entwickle ein Gespür dafür, was Respekt bedeutet. Im Dojo gibt es keinen Platz für Konkurrenzdenken oder andere Gegensätze, vielmehr ist das gemeinsame Üben wesentlich.
Ruhe
Bewahre innere und äußere Ruhe. Reduziere das Reden auf das für die Übung unerlässliche Maß. Bringe dich und deine Fähigkeiten als Teil des Dojo ein. Je konzentrierter, achtsamer und engagierter du die Dinge tust, desto klarer kann der Weg in deiner Haltung zum Ausdruck kommen, umso mehr trägst du wesentlich zur kraftvollen Atmosphäre des Dojo bei. Und um so größer ist das gute Gefühl, das in dir entstehen kann.
Achtsamkeit
Sei achtsam in allen Handlungen. Sorge für Sauberkeit und Hygiene. Aikido hat mit Körperkontakt zu tun. Trage dem durch persönliche Hygiene Rechnung. Der Gi (Anzug) soll sauber sein, dein Körper und deine Füße gereinigt, die Finger- und Fußnägel kurz geschnitten. Sorge selbst dafür, dass die Räumlichkeiten in einem angenehmen hygienischen Zustand sind.
Form
Beachte die Dojo-Etikette (Verhaltensregeln). Die Dojo-Etikette erscheint auf den ersten Blick komplex und ungewohnt. Ihr Sinn besteht darin, dass sie ein gutes Hilfsmittel zur Konzentration ist. Am leichtesten lernst du sie, indem du erfahrenere Aikidoka beobachtest. Verstehe von Anfang an, dass die Unterweisung nicht nur aus Worten besteht.
Authentizität
Davon ausgehend, dass unser ganzes Leben unser Dojo ist, gibt es eigentlich kein „außerhalb“. Lass es zu, dass sich das, was dich Aikido lehrt, auf deinen Alltag überträgt. Denn Du bist selbst ein Repräsentant und „Aushängeschild“ des Aikido.