Zu den dynamischen Bewegungen des Aikido bildet die ZEN-Meditation einen äußerlich unbewegten Gegenpol.
Zazen bedeutet, in einer Haltung tiefer Konzentration einfach zu sitzen. „Einfach“ heißt, Körper und Geist sind intensiv einbezogen, konzentriert, versenkt in die Zazen-Haltung. Körper und Geist sind völlig wach und vereint in der kraftvollen Stille der gegenwärtigen Zeit, des Seins. Körper und Geist sind im Urgrund des Lebens verankert, ungebunden durch das „Erreichen müssen“ eines Ziels, nicht begrenzt durch ein Bewusstsein, das alles zählen und messen muss, ohne Streben nach einem speziellen Gewinn – sich selbst genügend.
Die Zazen-Haltung besteht darin, auf einem Kissen mit gekreuzten Beinen in aufrechter, natürlicher Haltung zu sitzen. Die Aufmerksamkeit ist auf die Haltung und eine lange Ausatmung konzentriert. Im Geist auftauchende Gedanken und Bilder werden weder abgelehnt noch verfolgt – Körper und Geist kehren so zum ursprünglichen, vitalen Zustand zurück. Zen kann weder in Begriffe gezwängt noch durch den Verstand wiedergegeben werden, man muß es vielmehr ausüben – Zen ist ganz wesentlich eine Erfahrung.
Zen-Meister Dogen, der im 13. Jahrhundert das Zen in Japan einführte, hat gesagt: „Zen erlernen, ausüben heißt uns finden; uns finden heißt uns vergessen; uns vergessen heißt Buddha-Natur, unsere ursprüngliche Natur finden“.
(zitiert aus einem Faltblatt der ZEN-Vereinigung Deutschland e.V.)